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10.12. | Begegnung in der Heiligen Nacht – Silent Night
Frei nach „Silent Night“
Frei nach „Silent Night“ als deutsche Version. Ein Projekt der INITIATIVE SOLIDARITÄT mit unseren Soldaten & ihren Familien in enger Zusammenarbeit mit Courage! Die Gerberding-Stiftung | Idee, Planung, Script & Cut: Simone Uetz | Organisation Ton & Bildmaterial: Mike Hartley | Beratung & Quellenrecherche: Alexandra Petra Risnes | Sprecher: Alfred Hühne | Tonaufnahme Sprecher: Musikschule Holzminden | Musik: AAron Kenny, Chris Haugen | Übersetzung: Ulrike Wheeler, 2010 / frei nach Marine Corporal James M. Schmidt, 1986/ Merry Chrismas, my Friend
Begegnung in der Heiligen Nacht
Es war die Nacht vor Weihnachten, er lebte allein in einem Häuschen aus Holz und Stein. Ich war durch den Kamin gekommen, mit Geschenken im Arm und wollte wissen, wer wohl in diesem Zuhause lebte.
Ich sah mich um und war verwundert über den Anblick, der sich mir bot, kein Weihnachtsschmuck, keine Geschenke – nicht einmal ein Baum. Keine Strümpfe am Kamin – nur seine Stiefel, noch mit Lehm und Sand beschmutzt, an den Wänden Fotos von fernen Ländern, Medaillen, Abzeichen und Orden aller Art….. ernüchtert stellte ich fest: Dieses Zuhause war anders, es war dunkel und trostlos, der Raum ein einziges Durcheinander. Ich war im Haus eines Soldaten welches ich mir so aber nicht vorgestellt hatte Der Soldat schlief, still und allein, der kalte Fußboden war sein Bett. Sein Gesicht war so friedlich, so hatte ich mir keinen Soldaten vorgestellt.
War dies der Held, von dem ich gerade gelesen hatte? Zusammengerollt auf seinem Poncho, den Fußboden als Bett? Mir wurde klar, die anderen Familien, die ich in dieser Nacht sah, verdanken ihr friedliches Leben diesen Soldaten, die, die bereit sind zu kämpfen. Bald würden in aller Welt die Kinder fröhlich spielen, und Erwachsene einen glücklichen Weihnachtstag verbringen. Sie alle können das ganze Jahr über in Frieden leben, weil es junge Soldaten gibt – so wie er, der hier schläft.
Ich fragte mich, wie viele von ihnen wohl allein waren, an einem kalten Heiligen Abend, in einem fremden Land, fern der Heimat.
Der Gedanke rührte mich zu Tränen, ich sank auf die Knie und begann leise zu schluchzen; der Soldat erwachte, ich hörte seine raue Stimme, „Weihnachtsmann “ weine nicht, ich habe dieses Leben gewählt; ich kämpfe für unsere Freiheit, mehr will ich nicht, ich lebe für Gott, mein Land, meine Kameraden.“
Der Soldat drehte sich um und schlief wieder ein, ich konnte mein Schluchzen kaum kontrollieren. Stunden saß ich bei ihm und hielt Wache, so ruhig und still während wir beide in der nächtlichen Kälte zitterten. Ich wollte ihn in dieser frostigen und dunklen Nacht nicht alleine lassen, diesen Hüter der Ehre, der bereit ist zu kämpfen. Der Soldat drehte sich wieder zu mir und flüsterte mit weicher, klarer Stimme „Reise weiter Weihnachtsmann, heute ist Weihnachten und alles ist sicher.“ Ein Blick auf meine Uhr bestätigte seine Worte, ich wusste, er hatte recht. „Fröhliche Weihnachten mein Freund und allen eine gute Nacht.“
Übersetzung: Ulrike Wheeler, 2010
Überarbeitet für Video: Alexandra Risnes 2020
frei nach Marine Corporal James M. Schmidt, 1986
„Merry Chrismas, my Friend“